Foto: Mote Sinabel
Einstürzende Neubauten verarbeiten die »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« mit verstörenden Klängen
Franz X.A. Zipperer
Fast kann von einem Jubiläumsrausch des Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren gesprochen werden. Und sind sie dem Grunde nach nicht alle gleich, die Gedanken des Gedenkens? Doch als die Einstürzenden Neubauten mit »Lament« dazwischen grätschen, wird deutlich, es geht auch anders.
Das fängt schon bei den Grundannahmen der Performance an, die eine Auftragsarbeit der Region Flandern ist und am 8. November 2014 in Diksmuide Premiere haben wird. Der doch recht unbekannte Ort erfordert einen historischen Exkurs. Während des Krieges liegt die Stadt im Frontbereich. Als die deutsche Armee im Oktober 1914 die Stadt erreicht, wird die Gegend durch Öffnen der Schleusen der Yser geflutet. Im Verlauf der Schlacht an der Yser und des Krieges wird die Stadt zerstört. Doch zurück zu den Prämissen. »Es war sofort klar, dass wir die Gleichung Einstürzende Neubauten sind gleich Krach und Getöse nicht erfüllen werden«, stellt Frontmann Blixa Bargeld klar, »für eine Performance – und es ist eine Performance, das, was man hört, ist zunächst das Nebenprodukt dessen, was auf der Bühne geschieht – mit belliziösen Donnerschlägen stehen wir nicht zur Verfügung.«
Einstürzende Neubauten Lament
BMG
www.neubauten.org
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 6/2014, erhältlich ab dem 31. Oktober 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.