Norbert Leisegang blickt zurück: Wie Jogger zu Keimzeit wurden und sich die Band trotz Schikanen durchsetzte
Gespräch: Uli Grunert, Fotos: Christian Bach
Drei Jahrzehnte haben nun auch schon Keimzeit auf dem Rücken. Die Jubiläumstour lief äußerst erfolgreich. Volle Häuser und Plätze. M&R gehörte zu den Unterstützern – was nicht unbedingt immer so war, wie sich Norbert Leisegang, Frontmann, Sänger und Texter der Band, erinnert.
»In den Achtzigern war M&R für uns eher so etwas wie ein offizielles Regierungsblatt. Sie hatte den Geruch des Uncoolen. Auch wenn das damals noch nicht so genannt wurde. Die Haus- und Hof-Berichterstattung über Puhdys, Karat, City oder Silly interessierte uns nicht. Wir hatten andere Prioritäten. Aber reingeguckt haben wir wahrscheinlich ab und an dann doch mal. Auf den hinteren Seiten wurden in vielen Anzeigen von der Lichtorgel bis zur Ibanez Gitarre so ziemlich alles angeboten, was eine Band gebrauchen konnte. Viele dieser Sachen hatten auf eher dunklen Kanälen die DDR erreicht. Aber man war darauf angewiesen, denn im Handel war schwer so etwas zu finden.«
Als Ende der 70er Jahre die Geschwister Norbert, Hartmut, Roland und Marion Leisegang in ihrem Heimatort Lütte bei Familienfeiern und sporadischen Kneipen- Auftritten für ersten Gesprächsstoff sorgten, führten sie etwas gegen die Tristesse in der Provinz im Schilde.
»Die Bandgründung geschah wahrscheinlich aus purer Langeweile. Das hatte ganz viel mit jugendlicher Energie zu tun. Man will mit sechzehn oder siebzehn irgendwie was Besonderes machen und nicht nur rumhängen. So ging es uns. Wir waren vier und ganz schnell Feuer und Flamme für die Idee, eine Band zu gründen. Denn vier Leute reichten dafür völlig aus. Anfangs spielten wir überall, nahmen alles mit, was Spaß machte. Das konnte neben dem regelmäßig stattfindenden Jugendtanz auch mal eine Weihnachtsfeier oder ein Ball der Kaninchenzüchter sein.«
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 6/2012, erhältlich ab dem 9. November 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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