Melodie & Rhythmus

Das »Prinzip Schnitzler«

07.11.2012 13:19

Conrad Schnitzler

Dem Pop näherkommen, ohne von ihm verschlungen zu werden: Zwei Reissues des Berliner Elektronica-Pioniers Conrad Schnitzler
Text: Mike Martin, Fotos: Buehler, Müller-Schneck

In der Zeit, als Neue Deutsche Welle noch nicht Markus heißt, sondern Bands wie Der Plan oder Abwärts ihre an die britische New Wave angelehnten Songs in die (west)deutschen Jugendzimmer schleudern, scheint alles möglich. Beuys lehrt in Düsseldorf bildende Kunst, Mittagspause besingen die »Innenstadtfront«.

Conrad »Con« Schnitzler, geboren 1937 in Düsseldorf, eben dort Beuys-Schüler, mit einem an Stockhausen und Cage geschulten Begriff von Musik, gründet 1967/68 in Berlin den Subkulturclub Zodiak Free Arts Lab, formt mit Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius die erste Inkarnation von Kluster. Nach den Platten »Klopfzeichen« und »Zwei Osterei« ist für den eigensinnigen Schnitzler Schluss mit Kluster. Die Alben der Farbenserie »Rot«, »Grün«, »Schwarz«, »Blau« entstehen solo – die Stücke sind selten kürzer als eine Plattenseite lang ist. Con baut sein Studio aus, malt Wände, Decken und Boden schwarz, während er konsequent weiß trägt.

Auf die Zusammenarbeit mit einem anderen Musiker lässt sich Schnitzler erst wieder ein, als er Wolfgang »Sequenza« Seidel trifft. Seidel war von Ton Steine Scherben gekommen und ein Mitspieler, der das »Prinzip Schnitzler« nicht nur begriffen hatte, sondern dies auch mit seinem Input erweiterte.

Conrad Schnitzler Con 3
Very Us Music
www.conrad-schnitzler.de

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 6/2012, erhältlich ab dem 9. November 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.

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