Benefizveranstaltungen gelten als gute Sache. Aber stimmt das überhaupt?
Wem nützt die Wohltätigkeit der Stars? Danach fragen die folgenden Porträts von Michael Jackson, Bob Geldof, Klaus Selmke und Wyclef Jean. Alle vier Musiker nutzen bzw. nutzten ihre Popularität auf unterschiedliche Weise, um soziale Projekte voranzutreiben. Dabei entstanden mitunter Nebenwirkungen, die oft nicht beabsichtigt waren, die aber gern unter den Teppich gekehrt wurden. Die Autoren der Porträts respektieren den guten Zweck, hinterfragen aber das wohltätige Tun der Musiker. Denn gut gemeint ist nicht immer das Gleiche wie gut gemacht.
DER POP-MESSIAS: MICHAEL JACKSON
Text: Thomas Wagner
Bei kaum einem anderen Popmusiker haben Benefiz-Aktivitäten so viel zum Image beigetragen wie bei Michael Jackson. Von seinen Fans wird der im vergangenen Jahr verstorbene Sänger und Tänzer bis heute wie ein Messias verehrt, und manch öffentlicher Auftritt Jacksons vermittelte den Eindruck, dass er sich als Künstler selbst gern in die Rolle des Weltenretters hinein phantasierte. …
MISTER CHARITY: BOB GELDOF
Text: Kai Degenhardt
Popstar war Bob Geldof eigentlich nur kurz als Sänger der Boomtown Rats (»I Don’t Like Mondays«), die sich schon Anfang der 80er auf lösten. Stattdessen wurde er Godfather of Rock & Charity. 1984 schrieb er die Weihnachts-Schnulze »Do They Know It‘s Christmas?« und versammelte sämtliche britischen Popstars der damaligen Zeit als Band Aid im Studio. Dort durften sie alle eine Textzeile des an unfreiwilligem Zynismus nicht gerade armen Songtexts einsingen (»Es wird keinen Schnee in Afrika geben / dieses Weihnachten«). Die mit Bim-Bam-Glocken und Engelsbläsern garnierte Aufnahme ging in 13 Ländern auf Platz 1 und brachte 20 Millionen Dollar für die Hungerhilfe in Afrika ein. …
DER GENTLEMAN: WYCLEF JEAN UND HAITI
Text: André Scheer
Als »Multitalent« lässt sich Wyclef Jean (The Fugees) gerne beschreiben und bezieht das nicht nur auf seine sich zwischen HipHop, Rap, Jazz und anderen Stilen bewegende Musik. Doch außerhalb des Rampenlichts ist der »Perfect Gentleman« weniger erfolgreich. Im August berichtete die »New York Times« über Ungereimtheiten in der von Jean im Jahr 2005 gegründeten Hilfsorganisation »Yéle Haiti«. …
DER BRÜCKENBAUER: CITY-DRUMMER KLAUS SELMKE
Text: Thomas Wagner
Vielen ist Klaus Selmke vor allem als Schlagzeuger der legendären DDR-Band City bekannt. Nur wenige wissen jedoch, dass der Musiker sich seit 2002 mit seinem Verein ABC-Brücke für die Ausbildung von Schulkindern in Ghana engagiert. Und das genau an jenem Ort, an dem der deutsche Kolonialismus vor mehr als 300 Jahren begann: in Princes Town, dem damaligen Großfriedrichsburg an der Westküste Afrikas. …
Die kompletten Porträts lesen Sie in der melodie&rhythmus 5/2010, erhältlich ab dem 2. November am Kiosk oder im Abonnement.
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