Podcast für die ausgebeuteten 99 Prozent
Wie formuliert man eine historisch-materialistische Patriarchatskritik? Und wie hört sich ein linker humanistischer Standpunkt zum Nahostkonflikt an? Inspiriert von dem im letzten Jahr verstorbenen Lefttuber Michael Brooks, versucht der Podcast 99 zu eins, den Überblick zu behalten und im Gespräch mit Experten und Aktivisten antikapitalistische Perspektiven zu entwickeln.
Die erste Sendung ging rund ein Jahr nach Beginn der Coronapandemie online: Themen waren Vivek Chibbers Kapitalismusanalyse und die Initiative »Deutsche Wohnen & Co. enteignen«, als Gast begrüßte man die Chefredakteurin des deutschen Jacobin-Ablegers. In weiteren Folgen kamen der Sozialwissenschaftler Thomas Goes, der indische Journalist Amandeep Sandhu, der Chicagoer Black-Studies-Professor Cedric Johnson und die Kollegen des US-amerikanischen Podcasts This Is Revolution zu Wort.
Dank Fundings durch das Künstlerportal Patreon und des Einsatzes der Hosts Daniel und Nadim konnten bisher mehr als 30 Folgen produziert werden. Die beiden Berliner Informatiker – Ersterer fühlt sich nach eigenen Angaben zum Anarchosyndikalismus hingezogen, der andere dem Marxismus verpflichtet – legen Wert darauf, dass im Podcast ein breiter linker Diskurs stattfinden kann. »Um Kämpfe zu vernetzen und Ideen zu verbreiten«, so Nadim im Gespräch mit M&R, wollen sie mit ihrer Arbeit »eine solidarische Gegenöffentlichkeit« aufbauen.
red
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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