Man trifft sich zwar mit wichtigen Songwritern und schielt aufs internationale Geschäft, doch bei Frida Gold geht es um Spaß, weniger ums Kalkül
Text: Richard Lehne, Fotos: Felix Krüger
Eine geschlagene Stunde kommen sie zu spät, Alina Süggeler und Andreas Weizel, die Köpfe hinter Frida Gold. Bis dahin vertreibt sich der Rest der Band samt Entourage im Catering-Bereich eines großen deutschen Bühnentechnikvermieters die Zeit mit der Analyse alter Musikvideos aus den 80ern (u.a. die von ihnen gecoverten Spandau Ballet, The Police oder Dire Straits), Fachsimpelei oder mit einem kleinen netten Plausch bei einer Zigarette vor der Tür. Der erste Eindruck der zwei bis dahin anwesenden Bandmitglieder, Gitarrist Julian Cassel und Schlagzeuger Thomas Holtgreve, ist durchaus positiv: zwei bescheidene Jungs ausm Pott, denen der ganze Wirbel um ihre Band so ziemlich egal zu sein scheint. In ganz normalem Look sitzen sie in der Kantine und warten geduldig darauf, dass ihre Kollegen endlich eintreffen – schließlich ist man nicht zum Spaß hier.
Die Band hat gleich um die Ecke ihr Studio, wo sie weiter musizieren möchte. Doch erst müssen noch Fotos geschossen werden – und das geht eben nicht ohne den Rest der Bande. Als dieser endlich ankommt, ist die vormals gemütliche Atmosphäre erstmal dahin: Glamourös treten Alina und Andreas, einst ein Paar, jetzt Arbeitskollegen und Wohngemeinschaft, in Erscheinung, mit Sonnenbrille bei wolkenverhangenem Himmel, farblich abgestimmter Kleidung, goldenem Ring mit Frida Gold-Logo am Finger, eigenem Stylisten und entsprechendem Gewusel: »Kannst du hier nochmal nachziehen?«, »Nein, das Foto sehe ich gar nicht!« und »Können wir das nicht so und so machen?« – Diese Band hat Selbstvertrauen und weiß genau was sie will.
Vor drei Jahren wurde aus der kleinen regionalen Größe im Ruhrgebiet Linarockt – Axel Bosse sei Dank – erst Frida und anschließend Frida Gold. Man gab sich fortan künstlerischer, plastischer, abgehobener – im positiven Sinne.
Frida Gold Liebe ist meine Religion
Warner
www.fridagold.com
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 4/2013, erhältlich ab dem 28. Juni 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Lesen Sie auch:
Frida Gold im Interview: »Ich glaube eben an Liebe«, M&R 4/2013
Ähnliche Artikel:
Anzeigen br>