
Handydaumen hoch: Samantha Bee ermuntert zum Gang an die Wahlurne
Foto: TBS
Die Entertainerin Samantha Bee hat mit politischer Intervention das affirmative Potenzial von Satire freigesetzt
Thomas Salter
Spoiler Alert: Am Ende hat Samantha Bees Handyspiel natürlich nicht ausgereicht, um Trump zu stürzen. Und der Anteil der Satirikerin an dem Ergebnis der Midterm-Wahlen im November, bei denen die Demokraten den Republikanern im Repräsentantenhaus immerhin 40 Sitze abjagen konnten, wird nicht messbar sein. Trotzdem lohnt sich eine Analyse von Bees Versuch, die Wahl mit einer App zu beeinflussen. Denn die Aktion offenbart eine Verwirrung im Selbstverständnis der US-amerikanischen TV-Satire, einem Genre, das seit 2001 eine gewichtige Stimme im medialen Mainstream geworden ist. Und diese Identitätskrise ist auch für die Betrachtung des Wirkens deutscher Entertainer wie Jan Böhmermann und Martin Sonneborn interessant.
Als die Moderatorin im Sommer 2018 schon an den täglichen Meldungen über Trump’sche Verrücktheiten zu verzweifeln drohte, sorgte das eigene Publikum bei ihr für Verstörung: 54 Prozent der Zuschauer hatten sich noch nicht einmal als Wähler registrieren lassen, wie eine Umfrage ergab. »Das war für mich derart schockierend, dass ich dachte, es kann nicht stimmen«, sagte Bee. Sie wollte sich nicht damit abfinden. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2019, erhältlich ab dem 22. März 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.