
Illustration: Eva Schönfeld
Zum Tod von David Bowie
Andreas Jacke
Immer wieder wurde David Bowie als ein Chamäleon der Rockmusik beschrieben, dessen Motto »Changes« (1971) sei. Er selbst setzte irgendwann dagegen, dass sein Werk doch einen außerordentlich konstanten Eindruck hinterlassen und er lediglich seine Frisur ändern würde. Auch wenn die Fassade, die theatralische Aufmachung und die Musikstile häufig wechselten, so blieben die Inhalte seiner Songs doch tatsächlich immer ähnlich.
Gleichbleibend darin ist, dass Bowie sich gern selbst thematisierte. Seine Songs sind vor allem Selbstausdruck einer Person. In seinem Starkult stellte er sich selbst in den Mittelpunkt einer raffnierten und immer wieder neuartigen, aber stets narzisstisch ausgerichteten Performance. Schon in seinem ersten Filmauftritt, einer Adaption von Oscar Wildes »Dorian Gray«, war er der Mann im Spiegel. Er schrieb auf seinem letzten Album in dem Song »Blackstar«, dass er ein »star star« sei – das ist ein Star, der sich selbst reflektiert und dadurch potenziert. Bowie hat etliche Songs über das StarSein verfasst. Seine Karriere begann in den 70er-Jahren als Mythos eines Glamour-Stars, in den 80er-Jahren wurde er zum kommerziellen Weltstar, in den 90er-Jahren zum Kunststar, in den 00er-Jahren zum beliebten Altstar und zuletzt zu einem sich selbst bereits überlebenden Post-Star.
Andreas Jacke ist Autor von »David Bowie – Station to Station. Borderline-Motive eines Popstars«
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 2/2016, erhältlich ab dem 26. Februar 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Ähnliche Artikel:
