Srdan Golubovićs Sozialdrama über den einsamen Kampf eines Vaters um Gerechtigkeit
Interview: Benjamin Trilling
Der serbische Regisseur Srdan Golubović widmet sein Filmschaffen den Verwerfungen in der posttitoistischen Gesellschaft: Krieg, Profitgier und die soziale Kälte des Neoliberalismus sind zentrale Themen seiner Arbeiten. In seinem neuen Film »Otac – Vater« erzählt er nach einer wahren Begebenheit die Geschichte von Nikola (Goran Bogdan), dem willkürlich das Sorgerecht für seine Kinder entzogen wird. M&R sprach mit Golubović über die Zustände in Serbien, berühmte Werke, die ihn beeinflusst haben, und die Kraft der Hoffnung.
In Ihrem Film nehmen korrupte Behörden einem fürsorglichen Vater die Kinder weg. Der Leiter des Jugendamts demütigt den Mann sogar und gibt ihm die Schuld für seine prekäre Situation. Gibt es solche Fälle häufiger?
Ja, denn das gesamte System ist korrupt. Die Vertreter der Behörden zermürben arme Menschen in dem Wissen, dass diese sich nicht wehren werden – beispielsweise, weil sie sich keinen Anwalt leisten können. Manchmal werden die Kinder der Armen in Pflegefamilien gesteckt, die weit entfernt von ihren Heimatdörfern liegen. …
[≡] Otac – Vater
Regie: Srdan Golubović
Barnsteiner Film
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2022, erhältlich ab dem 17. Dezember 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.