
Fotos: Library of Congress
Vor 100 Jahren veröffentlichte Upton Sinclair seine fundamentale Medienkritik »The Brass Check«
Maren Hansson
Die Medien konzentrieren sich in der Hand einiger Konzerne. Die etablierte Presse berichtet nicht unabhängig; sie dient vielmehr als Propagandamaschine für Industrie und Kriegsprofiteure. Was den heutigen Normalzustand im Kapitalismus beschreibt, hat Upton Sinclair bereits vor 100 Jahren einer gründlichen Analyse unterzogen. Der US-amerikanische Schriftsteller ist heute vor allem noch durch seinen Enthüllungsroman »The Jungle« bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts lösten die da rin geschilderten Produktions- und Arbeitsbedingungen im damals größten Schlachthof der Welt, den Union Stock Yards in Chicago, einen Skandal aus. Weniger bekannt, aber nicht weniger lesenswert, ist sein 1919 erschienenes Werk »The Brass Check«. Er selbst bezeichnete es als »das wichtigste und gefährlichste Buch, das ich je geschrieben habe«.
»Brass check« − das war eine Münze, die in billigen Bordellen als Zahlungsmittel verwendet wurde. Mit diesem Begriff wird der Gegenstand des Sachbuchs, das kapitalistische Pressewesen und sein korrupter Journalismus, aussagekräftig charakterisiert. Zwölf Jahre lang sammelte Sinclair Material über die Praktiken der Konzernmedien, über Zensur und die Unterdrückung von Nachrichten. »The Brass Check« ist die Auswertung. Entstanden ist dabei so etwas wie eine Geschichte der bürgerlichen Presse in den USA in ihrer Funktion als »Waffe gegen die Arbeiterbewegung«.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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