Melodie & Rhythmus

Kunst als weiche Waffe

14.09.2021 14:15
Juri Koroljow, Kosmonauten, Öl auf Leinwand, 1982 Foto: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Juri Koroljow, Kosmonauten, Öl auf Leinwand, 1982
Foto: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Ausstellung mit einer historisch klaren Sicht auf die Malerei der USA und der UdSSR während des Kalten Krieges

Andreas Wessel

Ende der 1970er-Jahre begann das westdeutsche Sammlerehepaar Irene und Peter Ludwig, seine bedeutende Kollektion US-amerikanischer Pop-Art um zeitgenössische Kunst aus der UdSSR zu ergänzen. Der umfangreiche Katalog zur pandemiebedingt mehrfach verschobenen Ausstellung »The Cool and the Cold«, der schon im vergangenen Jahr erschien, liefert zu den Umständen des Sammelns eine aufschlussreiche Dokumentation.
Der Erwerb der Werke war nicht immer unkompliziert – hier mischten höchste diplomatische Kreise und Regierungsstellen mit –, aber Peter Ludwig resümierte im Mai 1982 in einem Brief an den Generaldirektor der Kölner Museen, Hugo Borger: »Von der Deutschfreundlichkeit bei den vielen Besuchen, die ich wieder in Moskau machen konnte, bin ich nachhaltig beeindruckt.« Ihr Motiv für das in jeder Hinsicht kostspielige Unternehmen formulierten die Ludwigs 1987 in einem Sammlungsexposé: »Die Kenntnis der Kunst der UdSSR ist in hervorragender Weise geeignet, die geistigen Bewegungen der uns geografisch nahen Supermacht verstehen zu lernen.« Im Lichte der aktuellen Spannungslage zwischen Deutschland und Russland – immer noch Großmacht – nicht der schlechteste Ansatzpunkt für eine erneute Beschäftigung mit sowjetischer Kunst. …

[≡] The Cool and the Cold
Malerei aus den USA und der UdSSR 1960–1990
Gropius Bau, Berlin
24. September 2021
bis 9. Januar 2022

Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

Ähnliche Artikel:

Anzeigen



TOP 10: April 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Stellenausschreibung
Die Verlag 8. Mai GmbH sucht eine Kulturredakteurin (m/w/d) für die Melodie & Rhythmus

*****************

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback