
Foto: JW -Archiv/Christian Bach
DDR-Musiken. Was bleibt. Ohne Fragezeichen. Was also Bestand haben wird. Es ist an der Zeit, drüber zu reden, zu diskutieren, und also das vom anhaltenden DDR-Bashing betroffene Thema auf eine sachliche Ebene zu heben.
Den Anlass liefert ein Jubiläum: Am 3. Oktober 1990 verschwand jener deutsche Staat, der einen antikapitalistischen Kurs gewagt hatte und nun wieder im Schoß des Kapitals gelandet war. Davor lagen 40 Jahre, mindestens, in denen eine eigenständige, »sozialistisch« genannte Kultur angestrebt worden war. Welch‘ ein Vorhaben, etwas völlig Neues zu schaffen und eine »Kulturrevolution« durchzuführen: »Kumpel, greif zur Feder«, »Hier schaff ich selber, was ich einmal werde«. Es entstanden Lieder, Opern, Musiken aller Genres.
Im heute üblichen Umgang mit der DDR findet das kaum statt. Das neue Deutschland möchte sich ungern an den Leistungen und Hoffnungen eines untergegangen Staates messen lassen. Es könnte zu unangenehmen Fragen führen. Auch früher, zu DDR-Zeiten, wurde darüber lieber geschwiegen. Noch im März 1979 – im Jahr vier nach Renft – erschien in der alten BRD das »Lexikon deutscher Rockgruppen und Interpreten«. Unter den 131 Bandnamen befindet sich ein einziger aus der DDR: die unvermeidlichen Puhdys.
Was also bleibt von der »Kulturrevolution« – darüber diskutieren die Brecht-Interpretin Gina Pietsch (Porträt S. 68/69), Jazz-Sängerin Angelika Weiz (Foto: mit Günther Fischer), Autor Gerd Schumann und jW-Chefredakteur Arnold Schölzel (Moderation).
red
Termin
Dienstag, 22. September, 19 Uhr, jW-Ladengalerie,
Torstraße 6, BerlinEintritt: 5/erm. 3 Euro
Anmeldung zur Veranstaltung unter 0 30/53 63 55-56 oder mm@jungewelt.de erforderlich
Der Beitrag erscheint in der Melodie und Rhythmus 5/2015, erhältlich ab dem 28. August 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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