
Foto: Ulli Winkler
Einfach mal über andere Dinge reden als über das neueste Album und die jüngste Tournee. M&R stellt Künstlern existenzielle Fragen, zielt auf Bekenntnisse und Geständnisse und führt sie auf politische und kulturelle Terrains, auf denen sie sich gewöhnlich nicht oder selten bewegen. Aber nicht nur das: Herum- und Herausreden gilt nicht. Wir nötigen zu knappen und klaren Statements. Für M&R sprach Stefanie Gengenbach mit der Berliner Rapperin Lena Stoehrfaktor.
DIE MUSIKINDUSTRIE IST … eine breite Maschinerie mit lauter hippen Angestellten, in der im fortgeschrittenen Stadium die Kunst mehr Mittel zum Zweck als Kunst ist. Kunst fängt im Untergrund an, aber je tiefer wir in die Industrie hineingeraten, desto angepasster muss sie sein. Es sei denn, »unangepasst« ist gerade im Trend. Dann wird das Rebellische in einen angepassten Rahmen gebracht.
DIE MUSIKPRESSE KÖNNTE … kritischer nachfragen und eigenständig nach Künstlern und Musik recherchieren, weniger berechenbar und bestechlich sein, die Musikindustrie mehr beleuchten und kritisieren.
EIN MUSIKER IM ZEITALTER DES NEOLIBERALISMUS IST ERFOLGREICH, WENN … er oder sie ein stimmiges Image hat, sich mit allen gut versteht und überall dabei, also offen für jegliche Form von Vermarktung ist.
Lena Stoehrfaktor Gott im Himmel, Leichen im Keller
Rauhfaser Records
www.lenastoehrfaktor.de
Kostenloser Download des Albums
Den kompletten Fragebogen lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2016, erhältlich ab dem 1. Juli 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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