Wie Wim Wenders die Band Infamis entdeckte – und auf seinem eigenen Label veröffentlichte
Interview: Lukas Dubro, Fotos: Donata Wenders
Herr Wenders, wie kommt man als Filmemacher dazu, ein Label aufzumachen?
Wim Wenders: Wenders Music wurde aus der Not heraus geboren, als keiner den Soundtrack zu meinem Film »Pina« herausbringen wollte. Die Begründung lautete damals, dass Soundtracks nicht mehr gehen würden. Da haben wir es selbst gemacht. Am Ende haben wir 40.000 Stück verkauft. Die Idee mit dem eigenen Label hätte mir zwanzig Jahre früher kommen können. Ich habe ja schon viele Soundtracks gemacht. Aber bis dahin gab es nie Probleme, weil die Industrie eine andere gewesen ist.
Nach »Pina« erscheint jetzt mit »Im Westen der Himmel« der Berliner Band Infamis das erste richtige Album auf Wenders Music. Wie haben Sie die Band entdeckt?
Wim Wenders: Infamis wurde mir 2008 von einem Radiomoderator aus dem fernen San Francisco empfohlen, in dessen Sendung ich zu Gast gewesen bin, um über Musik zu sprechen. Am Schluss hat er mir eine EP der Band in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, dass ich das kennen müsse. Und weil ich zu dem Zeitpunkt gemerkt hatte, dass man mit dem Mann gut über Musik reden konnte und dass er viel davon verstand, habe ich mir die EP angehört. Der Mann hatte Recht. Das musste ich kennen.
Sie sind also zum Fan geworden. Wie ging es dann weiter?
Wim Wenders: Auf der EP war dankenswerter Weise eine Internetadresse vermerkt. Dort habe ich alles bestellt, was es von der Band sonst noch gab. Das war ein ganz schönes Päckchen. Was ich nicht erwartet hatte: Am anderen Ende saß René Schwettge, der Chef der Band.
Herr Schwettge, wie haben Sie reagiert, als Wim Wenders bei Ihnen eingekauft hat?
René Schwettge: Man hat sich natürlich erstmal gefreut, ich kannte schließlich seine Filme. Wenn man aber wie ich eine ganze Weile im Geschäft ist, ist man gefeit davor, davon irgendetwas zu erwarten.
Infamis Im Westen der Himmel
Wenders Music
www.infamis.de
Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 4/2013, erhältlich ab dem 28. Juni 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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