Das »Ausgeladen Festival« setzt ein Zeichen gegen antilinke Sanktionen in der Musikszene
Ende September wird in dem Klub headCRASH auf St. Pauli in Hamburg gegen Auftrittsverbote für linke Künstler gerappt und gerockt. Das »Ausgeladen Festival« soll Musiker zusammenbringen, die in der Vergangenheit von »antideutschen« Veranstaltern der autonomen Szene gemobbt wurden oder ein Zeichen gegen deren rechtsopportunistische Politik setzen wollen.
Organisiert wird das Event u.a. von King Veganismus One & Dr. Alsan. Die Satire-Rap-Crew war im Frühjahr auch wegen einer Textzeile, in der Anhänger der »Israel-Solidarität« eine propalästinensische Einstellung witterten, von einer Konzertveranstaltung im Ruhrgebiet ausgeladen worden – und alle dagegen protestierenden Bands gleich mit dazu. »Die Idee, mit einem eigenen Festival zu antworten, war eigentlich ein Scherz«, erklärt Dennis -Tietze von der Vorbereitungsgruppe gegenüber M&R. »Aber weil das Feedback so gut war, ziehen wir das jetzt durch.«
Headliner ist der Horror-Rapper Zombiez, außerdem zugesagt haben Camaro & Vizzion, Antifamilia aus Österreich und die Crust-Punk-Band Instinct of Survival (die Planung des Line-ups war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Überschüsse werden an das Projekt Kritische Aufklärung gespendet, das regressive Entwicklungen in der deutschen Linken analysiert und zurzeit an einem Film zum Thema arbeitet. »Wir wollen zwar ein politisches Zeichen setzen«, so Tietze. »Aber es soll vor allem auch ein cooles Festival werden, bei dem wir zusammen feiern wollen!«
red
kurzlink.de/AusgeladenFestival
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 3/2019, erhältlich ab dem 14. Juni 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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