Foto: Joe Loughrell
Laibach wechseln das Fach: Utopie statt Dystopie
Maciej Zurowski
Ein Gespenst geht um in Europa – doch um welches Gespenst handelt es sich? Das kleine Grüppchen stadtbekannter Neonazis, das am 12. März mit der schwarz-roten Fahne der Ukrainischen Aufständischen Armee ausstaffiert beim Laibach-Konzert im Londoner Village Underground einläuft, erinnert uns daran, dass im krisenzermürbten Europa auch ganz üble Gerüche wieder verstärkt in der Luft liegen. Dass es auch nach 24 Jahren Laibach noch Menschen gibt, die die theatralische Überidentifikation der slowenischen Band mit nationalistischen und totalitaristischen Signifikanten für bare Münze nehmen, ist eine Tragödie für sich.
Zumal Bruckner-Pomp und stramm marschierende Stadionrock-Hymnen bei Laibach fürs Erste der Vergangenheit angehören. Das Avantgarde-Kollektiv begann seine Tätigkeit gegen Ende des »kurzen 20. Jahrhunderts«, das von machtvollen militärischen Blöcken und Massenparteien geprägt war.
Laibach Spectre
Mute/Goodtogo
www.laibach.org
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 3/2014, erhältlich ab dem 25. April 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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