Politische Filmemacher wollen sich international besser vernetzen und austauschen
Was ist ein radikaler Film? Diese Frage soll auf dem ersten Treffen des Radical Film Networks (RFN) in Berlin vom 2. bis 5. Mai erörtert werden. Regisseure und Dokumentarfilmer werden im Silent-Green-Kulturquartier im Wedding tagen, um die Ansprüche ihres Genres zu diskutieren, in Workshops, mit Präsentationen und Videobeiträgen. Die Organisatorin und Künstlerin Julia Lazarus erhofft sich, dass am Ende ein Manifest als Ertrag herauskommt.
Das Problem des politischen Films in Deutschland sei nicht so sehr, dass es zu wenig Projekte gebe. Es fehle vielmehr eine Aktualisierung der Erkenntnis der 70er- und 80er-Jahre: »Man kann mit einer konventionellen Form keine innovativen politischen Inhalte vermitteln«, meint Lazarus. »Ich hätte es gerne, dass auch der radikal linke Film sich formale Elemente der Werbung oder Produkte des Neoliberalismus aneignet und umformt.«
Das RFN wurde 2013 in London gegründet. Ihm gehören mehr als 100 Institutionen aus vier Kontinenten an: Produktionskollektive, Festivals, Vertriebe, Galerien, Studios und Archive. Mitveranstaltet wird das Treffen vom Harun-Farocki-Institut.
red
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2019, erhältlich ab dem 22. März 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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