Dieter »Maschine« Birr nimmt uns mit auf die Tournee seines Lebens
Text: Henning Richter, Foto: Ben Wolf
Einer wie Dieter »Maschine« Birr weiß die Feste zu feiern. Seinen 70. Geburtstag hat er seit langem vorbereitet. Aus Anlass des Ehrentages hat der Sänger und Gitarrist sein Soloalbum »Maschine« aufgenommen und (zusammen mit Wolfgang Martin) sein Buch »Maschine – die Biografie« verfasst. Damit nicht genug, seine Band die Puhdys feiert ihr 45-jähriges Bestehen mit einer großen Jubiläumstournee. Inzwischen existieren die Puhdys – gegründet 1969 – länger im vereinten Deutschland als in der vergangenen DDR.
In seiner Biografie wird die DDR wieder lebendig. Das beginnt schon im Vorwort des Radiojournalisten Wolfgang Martin, heute Musikchef von Antenne Brandenburg. Er erinnert sich an seine Zeit bei der Armee, als er auf seiner Stube in der Kaserne die »Beatkiste« auf »Stimme der DDR« hörte. Zitat: »Exakt an der Stelle, wo Maschine und Quaster (der Spitzname für Dieter Hertrampf) in ihre Gitarrensaiten greifen und Maschine in den höchsten Tönen sein umwerfendes, fast sopranes »Tü-ü-üren öffnen sich zur Stadt« intoniert, fliegt die Tür zu unserer Stube auf, und ein sichtlich verstörter Unteroffizier, unser Spieß, Hauptfeldwebel Nordengrün, kommt an mein Bett gerannt und schreit: »Was hören Sie denn da für einen Westsender?« Ich beantwortete die Frage ganz ruhig und wahrheitsgemäß: »Nein, das ist die ›Beatkiste‹ auf Stimme der DDR, mit Frank Schöbel, und der Titel ist von den Puhdys …«
Dieter Birr wurde mitten im Krieg geboren, am 18. März 1944 in Köslin in Pommern. Der Knabe merkte schon früh, dass er musikalisch war. Als er sich das erste Mal ein Akkordeon umschnallte, konnte er nach wenigen Minuten bereits »Hänschen Klein« spielen. Aber die Quetschkommode interessierte ihn nicht, »ich wollte natürlich lieber so sein wie Elvis oder Peter Kraus, so singen wie die und auch Gitarre spielen«, schreibt Maschine. Zuhause sang Klein-Dieter Schlager mit seiner Mutter, ging zum Akkordeonunterricht und freute sich über seine erste Gitarre, die ihm die Eltern schenkten. Mit Hilfe eines Schulkameraden, der zwei Klassen über ihm war, lernte er die entscheidenden Rock‘n‘Roll-Akkorde auf dem Griffbrett und schaffte sich selbstständig fünfzig Songs drauf.
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Heart of Berlin/UniversalDieter Birr, Wolfgang Martin: Maschine
Neues Leben, 256 Seiten, ISBN 978-3-355-01818-0, am erscheint 04. März 2014Maschine auf Facebook
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2014, erhältlich ab dem 28. Februar 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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