Das Berliner »Haus der jungen Talente« – ein Jugendklub der besonderen Art aus einer anderen Zeit
Text: Stefan Paubel, Fotos: Thomas Neumann, Stefan Paubel, Klaus Franke
Zunächst ging alles hochoffiziell zu. Man schrieb den 7. März 1954. Die »Freie Deutsche Jugend« feierte ihren achten Gründungstag, Ost-Berlins OB Friedrich Ebert rückte an und übergab das monumentale wie geräumige Gebäude nahe der damaligen Großbaustelle an der Stalinallee (seit 1961: Karl-Marx-Allee) an die Jugendorganisation. Sein Wunsch: Es möge »für den Frieden« genutzt werden. 1959 schloss sich das Jugendklubhaus mit dem »Kultur- und Sportclub« zusammen und hieß nun »Haus der jungen Talente« (HdjT). Es war der Start zu einer bemerkenswerten Entwicklung.
Das gilt zuvorderst für die 1970er Jahre und auch für das letzte Jahrzehnt der DDR. In den Fünfzigern und Sechzigern verlief noch alles etwas steif, der Klub galt als »Musterstätte sozialistischen Kulturangebots« und diente einem »frohen Jugendleben«. Doch ganz so hölzern, wie sich das heute anhört, lief es nicht ab. Es entwickelte sich zum Beispiel – nach US-Vorbild – eine DDR-eigene »Hootenanny«-Szene. Sie war jenseits des Atlantiks Ende der 1930er von Pete Seeger mitinitiiert worden, politisch links, Bürgerrechtler und Arbeiterbewegte in freier Debatte. In der DDR machte sie der Kanadier Perry Friedman bekannt. Sie bildete die Grundlage für die spätere Singebewegung mit Hunderten Workshops und Veranstaltungen – immer sozialistisch orientiert, aber trotz mancher Gängelei durchaus witzig und anregend für so manchen Musiker.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2013, erhältlich ab dem 1. März 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Anzeigen br>Stefan Paubel (61) ist diplomierter Kulturwissenschaftler, arbeitete 13 Jahre im HdjT, bereitete Veranstaltungen vor und betrieb seit 1986 im HdjT einen Computerklub. Nach 1990 wurde er selbständig als Mediengestalter und betreibt das bis heute.
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