Mythen ranken sich besonders oft um Ausgebrannte und Verstorbene
Text: Thomas Winkler, Fotos: Dave Steuber (AP)
So ein Tod in jungen Jahren ist sehr praktisch. Ein verwirrter Geist ist auch nicht schlecht. Mitunter genügt auch schon eine frühe Bandauflösung. Und die eine oder andere Schlägerei auf der Bühne macht sich immer gut. Es gibt einige Methoden, um zum Mythos zu werden. Aber entgegen eines weit verbreiteten Missverständnisses gehört pophistorische Bedeutung nicht notgedrungen dazu.
Tatsächlich haben handwerkliches Können oder musikalische Leistungen oft sogar negativen Einfluss auf die Bildung eines entsprechenden Status‘. Jemand wie Al Di Meola wird eher als lästig denn als legendär empfunden. Auf der anderen Seite gibt es natürlich mythenumrankte Musiker wie Prince oder Michael Jackson, die sich ihren Platz in der Musikgeschichte auch ohne ihre exzentrischen Eskapaden gesichert hätten.
Dass es auch anders geht, bewies – wenn auch eher ungewollt – ein gewisser Gram Parsons. Der spielte ein Album lang bei den Byrds, gründete die wundervoll erfolglosen Flying Burrito Brothers, sang ein paar sehr schöne Duette mit Emmylou Harris, verdrückte dann einen Sommer lang zusammen mit Keith Richards die gesamten südfranzösischen Heroin-Vorräte, nahm noch ein halbwegs bahnbrechendes Album auf, beförderte sich 1973 mit noch mehr Drogen zum Tode und wurde in einen Teppich gewickelt in der Wüste angekokelt.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2012, erhältlich ab dem 2. März 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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