Eine Biografie beleuchtet den intellektuellen Tausendsassa Ernest Borneman
Interview: Gerhard Hanloser
Jazzkritiker, Filmemacher, Krimiautor, Anthropologe: Ernest Borneman hatte viele schillernde Seiten.
Als junger Kommunist mit jüdischem Familienhintergrund musste er Berlin 1933 verlassen. Aus der Emigration zurückgekehrt, wurde er zu einem der prominentesten Sexualwissenschaftler im deutschen Sprachraum. Hundert Jahre nach seiner Geburt und zwanzig Jahre nach seinem Tod ist jetzt die erste Biografie über ihn erschienen. M&R sprach mit dem Autor Detlef Siegfried.
War Ernest Borneman ein subversiver Denker?
Subversiv war er insofern, als er die herrschende ökonomische Ordnung, den Kapitalismus und sein Äquivalent auf der Ebene der Geschlechterverhältnisse, das Patriarchat, für ein ungerechtes, menschenfeindliches System hielt, das man bekämpfen und überwinden müsse.
Wie wurde er zum Jazzkritiker, und welche spezielle Sichtweise des Jazz zeichnete ihn aus?
Als Jugendlicher war Borneman, der die Karl-Marx-Schule in Berlin besuchte und Redakteur des Schulkampf war, der Zeitschrift des Sozialistischen Schülerbundes, an allen Formen moderner Kultur interessiert: an Brechts Theater, am modernen Roman, Film – und am Jazz.
Detlef Siegfried Moderne Lüste. Ernest Borneman: Jazzkritiker, Filmemacher, Sexforscher
Wallstein Verlag, 2015, 455 S., 46 Abb., geb., ISBN: 978-3-8353-1673-7
Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2015, erhältlich ab dem 26. Juni 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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