Der Konzern lehnt Websperren ab – aber nicht überall
Wenn es ums Geschäft geht, kennt Google keine Freunde. Auch nicht in der Politik. In China kooperierte Google mit der Regierung und unterwarf sich allen Forderungen, um nicht das Geschäft mit 1,3 Milliarden potenziellen Kunden zu verlieren.
In der westlichen Welt nimmt Google eine andere Position ein. Für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Eric Schmidt, ist eine Blockade von Websites wie »The Pirate Bay« ein Angriff auf die Redefreiheit. Anlass für seine Klarstellung ist die Forderung britischer Rechteinhaber, 100 Websites zu blockieren, auf denen illegale Inhalte vermutet werden.
Schmidt sieht diese Forderung als Einstieg in die Zensur anderer Seiten, z.B. mit politischem Inhalt. Und weil Google keine Hinterhofklitsche ist, die man ignorieren kann, legt Schmidt unmissverständlich nach:
Google wird Gesetze zur Web-Blockade bekämpfen. Da hat man den alleswissenden Weltkonzern fast ein bisschen lieb.
Jürgen Winkler
Der Beitrag erscheint in der melodie&rhythmus 4/2011, erhältlich ab dem 5. Juli 2011 am Kiosk oder im Abonnement.
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