Brother Ali ist Albino. Durch seine Ausgrenzung fand er zum Islam
Text: Georg Rackow, Foto: Tobias Hoffmann
Der Slogan »The Truth Is Here« war eigentlich als Memo an sich selbst gedacht. In einer schweren Zeit, als sich Brother Ali im Alter von 27 Jahren nach zehnjähriger Ehe scheiden ließ, als er im Auto schlief und nur noch eine Plastiktüte mit Kleidung besaß, half ihm dieser Spruch, um nicht die Hoffnung zu verlieren. Doch der Slogan bewirkte noch mehr. Zusammen mit Brother Alis sprach- und stimmgewaltiger Sicht auf die Dinge dieser Welt erzeugte er eine bis heute ungebrochene Euphorie und Wertschätzung bei Rap-Fans und -Rezensenten weltweit.
Brother Ali Newman ist mittlerweile 34 Jahre alt. Seit 2000 hat er vier Alben und drei EPs veröffentlicht. Er ist immer noch auf der Suche nach der Wahrheit. Eine Aufgabe, die er selbst gewählt hat und die damit beginnt, kompromisslos ehrlich zu sich selbst zu sein. Und tiefer zu blicken. Vielleicht gelingt ihm das deshalb so gut, weil ihm Oberflächlichkeiten und Äußerlichkeiten verborgen bleiben. Brother Ali ist fast blind.
Aufgewachsen ist Ali Newman im Mittleren Westen der USA, seine Eltern zogen von Stadt zu Stadt, bevor sie sich in Minneapolis niederließen. Dort lebt Ali heute noch mit seiner zweiten Frau und seinen zwei Kindern. Familie zu haben ist für ihn das größte Glück. Seine eigene Kindheit war wegen seines ungewöhnlichen Äußeren von rassistischer Diskriminierung geprägt, vor allem durch Weiße. Einen Anker bot ihm die schwarze Community, die sich mit ihm solidarisierte. In der Geschichte und Tradition der Schwarzen fand er Trost und Inspiration. Schon in seiner Jugend beeindruckten ihn Malcolm X und dessen Ideen zur Gleichberechtigung aller Menschen. Toleranz und Respekt gegenüber anders Aussehenden und Andersdenkenden zu üben, das versprach sich Ali.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 3/2012, erhältlich ab dem 27. April 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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