Ein Züricher Kino-Projekt präsentiert eine außergewöhnliche Reihe historischer Kriegsfilme
Interview: David Müller
Das Institut für incohärente Cinematographie (IOIC) organisiert regelmäßig Stummfilmvorführungen mit Live-Vertonung. Seit Herbst 2018 läuft eine Serie mit insgesamt acht Kriegsfilmen aus dem Zeitraum 1909 bis 1926. M&R sprach mit Pablo Assandri, der das IOIC initiiert hat und dieses Jahr das zehnjährige Jubiläum seines Projekts feiert.
Ihr Institut bringt eine eigentlich technisch überholte Kunstform wieder zurück. Wozu das Ganze?
Der Stummfilm ist nicht technisch überholt. Er ist natürlich ein altes Medium und keines, das noch kommerziell genutzt wird – bis auf wenige Ausnahmen. Aber zu meinen, die heutige Form des Filmes spiegle die Realität besser wider, als der Stummfilm es damals tat, ist eine Illusion. Fast alle Möglichkeiten des Visuellen wurden damals schon entwickelt und ausgereizt. Das Institut gründet auf einem großen Interesse an der Vergangenheit, ohne die Gegenwart und Zukunft nicht verstanden werden können. Somit besteht auch ein ideologiekritisches Interesse. Was sich damals und was sich heute an Ideologemen der herrschenden Verhältnisse in den Film geschlichen hat bzw. einschleicht, ist nur erkennbar, wenn es in Kontrast zueinander gesetzt wird. …
Am 4. April 2019 wird mit »The Big Parade« der nächste Film aus der Reihe »Krieg und Frieden im Stummfilm« gezeigt. Nähere Informationen: ioic.ch
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2019, erhältlich ab dem 22. März 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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