Melodie & Rhythmus

Das Nachleben eines Freiheitskämpfers

15.12.2020 14:12
November 1960: Patrice Lumumba, erster Premierminister der Republik Kongo (r.) Foto: Imago Images / Belga

November 1960: Patrice Lumumba, erster Premierminister der Republik Kongo (r.)
Foto: Imago Images / Belga

Vor 60 Jahren wurde Patrice Lumumba ermordet. Seitdem bewahren Musiker sein Erbe

Bastian Tebarth

Seine Leiche galt als spurlos verschwunden. Die sterblichen Überreste Patrice Lumumbas waren mit Batteriesäure aufgelöst worden. Doch nicht nur weil ein an der Vertuschung des Gewaltverbrechens beteiligter Kolonialbeamter zugab, zwei Schneidezähne zurückbehalten zu haben, war der Versuch, auch die Erinnerung an den ersten Premierminister der damaligen Republik Kongo auszutilgen, von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Bereits ein Jahr vor seiner von Belgien initiierten und von den USA unterstützten Ermordung war Lumumba musikalisch verewigt worden. Während einer Konferenz in Brüssel hatten ihn zwei der berühmtesten Vertreter der kongolesischen Rumba, Le Grand Kallé und Vicky Longomba, als Hoffnungsträger der kurz vor ihrer Unabhängigkeit stehenden Kolonie Belgisch-Kongo gewürdigt. Stücke wie »Indépendance Cha Cha« und »Vive Patrice Lumumba« bezeugen die Euphorie, die beiderseits des Kongos, in den Metropolen Brazzaville und Kinshasa (dem damaligen Léopoldville), seinerzeit herrschte.

Doch die Aufbruchsstimmung währte nicht lange. Nach nur zehn Wochen im Amt wurde Patrice Lumumba inhaftiert, gefoltert und am 17. Januar 1961 ermordet. Noch im selben Jahr ließ der Estraden- und Filmmusikkomponist Dmitri Pokrass in »Pesnja o Lumumbe« (Lied über Lumumba) die sowjetische Solidarität mit dem Unabhängigkeitskämpfer hochleben. …

Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2021, erhältlich ab dem 18. Dezember 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

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