
»Die Leidenschaft« von Paolo Fiammingo, Öl auf Leinwand, 1585–1589
Foto: Picture Alliance / AKG-images
Bericht vom 27. Futurologischen Weltkongress
Georg Seeßlen
Am Beginn des Kongresses stand die Erklärung des Weltrats: Wir müssen von einer extrem pessimistischen Bestandsaufnahme zu einer ebenso extrem optimistischen Zukunftsgestaltung kommen: Der Mensch der Gegenwart, gefangen in seinen politisch-ökonomisch-kulturellen Systemen, ist nicht in der Lage, die Probleme, die er selbst geschaffen hat, zu lösen. Er steckt in einem »Flaschenhals«, wie man ihn für die Geschichte aller irdischen Zivilisationen als Modell beschrieben hat: Die Entwicklung der Organisation und Technologie läuft auf einen Punkt hin, an dem die Bedingungen für den eigenen Untergang erzeugt werden. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist diese Zivilisationsgeschichte global geworden. Es geht nicht mehr darum, dass eine Zivilisation untergeht, damit eine andere einen Neuanfang probieren kann. Vielmehr ist die Menschheit als Ganzes durch die Unfähigkeit zum Untergang verurteilt, mit ihren fünf Katastrophenszenarien umzugehen. Als da wären: die ökologische Katastrophe, die Klimakatastrophe, die soziale Katastrophe, die Katastrophe des Krieges, die Pandemiekatastrophe.
Wir haben also nur eine Wahl, nämlich die alten Systeme abzuschaffen und zugleich einen neuen Menschen zu erschaffen (einige der Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass eben dies schon immer die Krux aller Veränderungen gewesen sei: Das neue System war nie mit den alten Menschen zu erreichen, und bei der Erzeugung des neuen Menschen war es immer die systemische Trägheit, die das Alte im Neuen fortleben ließ).
Drei Aufgaben, so der Weltrat, seien zu bewältigen. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Ähnliche Artikel:
