Foto: Wilfried Hösel
An der Bayerischen Staatsoper wird die Bühnentauglichkeit von Bernd Alois Zimmermanns »Die Soldaten« bewiesen
Christoph Kutzer
Als »Die Soldaten« 1965 uraufgeführt wurden, war dies das Ende eines zähen Ringens. Nicht nur kompositorisch: Der Dirigent, Günter Wand, hatte die musikalische Leitung mit der Begründung abgelehnt, das Stück sei unspielbar. Der Schöpfer der alle Rahmen sprengenden Oper soll im Zorn eine Whisky-Flasche zerdeppert haben. Dabei war er sich durchaus bewusst, wie sehr er alle Beteiligten forderte: Über die erste Szene des vierten Aktes sagte er selbst, wenn man das alles live sänge, seien hinterher die Sänger tot.
Gestorben ist auch bei der jüngsten Inszenierung in München niemand. Regisseur Andreas Kriegenburg beschreibt sie aber immerhin als »aberwitzige Aufgabe«. Gemeinsam mit Chefdirigent Kirill Petrenko hat er sie dennoch an der Bayerischen Staatsoper auf die Bühne gebracht – als albtraumhafte Vision der Verrohung. Obwohl die visuellen Bezüge zum Terror des Faschismus unverkennbar sind, weitet sich die Aussage bei Kriegenburg auf beklemmende Weise ins Universelle: Die Uniform verhüllt notdürftig ein Gewaltpotential, …
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 4/2014, erhältlich ab dem 27. Juni 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Vorstellungen:
Freitag, 31. Oktober 2014, 19.30 Uhr
Sonntag, 2. November 2014, 19.00 Uhr
Dienstag, 4. November 2014, 19.00 Uhr
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