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Das Nürnberger Staatstheater deutet Leoš Janáceks Oper »Aus einem Totenhaus« als Suche nach Menschlichkeit in einer gewalttätigen Welt
Christoph Kutzer
Als das auf Fjodor M. Dostojewskis »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« basierende Spätwerk des tschechischen Komponisten 1930 postum aufgeführt wurde, war der Schluss von zweien seiner Schüler noch einmal nachbearbeitet worden. Das abrupte und aussichtslose Ende und die bisweilen fragmentarisch wirkende musikalische Ausführung hatten auf die beiden einen unfertigen Eindruck gemacht. »Endet das Werk positiv mit dem Weg des Adligen Alexander Petrowitsch Gorjantschikow aus dem zaristischen Gefangenenlager hinaus, oder belässt man es resignierend beim fi nalen Befehl zur Weiterarbeit an die zurückbleibenden Gefangenen?«, postuliert Johann Casimir Eule, Dramaturg der Nürnberger Inszenierung, die Kernfrage. »Die Verlockung, das ungewöhnliche Werk positiver enden zu lassen, war zunächst offenbar groß. So kam es zum Finale mit dem offensichtlich falschen ›Freiheitschor‹, der erst nach der Revision Anfang der 60er-Jahre wieder wegfiel.«
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