Ein Film über »Das andere Leben« in der DDR – objektiv, aber nicht neutral
Interview: John Lütten
Die DDR als diktatorische Mangelwirtschaft? Derart plumpen Klischees aus der antikommunistischen Mottenkiste will die Kommunistische Organisation (KO) 30 Jahre nach Abwicklung des ersten sozialistischen deutschen Staates etwas entgegensetzen. Für ihre vierteilige Dokumentation »Das andere Leben« erzählen DDR-Bürger, wie ihr Leben im Realsozialismus wirklich war und was Linke heute daraus lernen können. M&R sprach mit dem KO-Mitglied Olaf Schneider, der an der Produktion des Filmes beteiligt war, über das Projekt und seine Zielsetzung.
Sie zeigen elf Interviews mit ehemaligen Funktionsträgern der DDR, der SED und der NVA sowie Mitarbeitern und Angestellten – wonach haben Sie Ihre Gesprächspartner ausgewählt?
Wir wollten zeigen, wie der Sozialismus in der DDR funktionierte, einen Einblick in seinen Alltag geben und der gängigen Hetze etwas entgegensetzen. Darum haben wir mit Menschen verschiedener Herkunft gesprochen – vom ehemaligen Staatsanwalt bis zur Teilnehmerin an den ersten Montagsdemos –, die einen positiven Bezug zur DDR haben, Probleme und Widersprüche aber auch offen ansprechen. Der Film soll dazu beitragen, sich die Geschichte der DDR neu anzueignen – objektiv, aber nicht neutral.
Inwiefern war das Leben in der DDR ein »anderes«?
Das gilt vor allem für das Miteinander. Unsere Gespräche zeigen, dass der Alltag in der DDR gemeinschaftlicher ablief als im Kapitalismus – das ist vor allem für ›gelernte‹ Westdeutsche sehr beeindruckend. …
Das andere Leben
Ein Gespräch mit Bürgern der DDR
Regie: Kommunistische Organisation
O.V.
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 26. Juni 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.