
Ferdinand von Schirachs »Terror«: Probe am Schauspiel Frankfurt mit Nico Holonics (l.) und Max Mayer
Foto: DPA-Bildfunk / Birgit Hupfeld
Wenn Publikum oder Jurys scheinbar Entscheiden: Partizipative Ansätze in theatralen Entwürfen von Ferdinand von Schirach und Milo Rau
Kai Köhler
Das Theater präsentiert dem Publikum einen Spielplan, und das Publikum geht hin oder nicht. Ist das demokratisch? Sicher nicht, wenn Demokratie meint, dass alle gleichberechtigt entscheiden. Aber doch, wenn man die Notwendigkeit der Arbeitsteilung akzeptiert. Leute, die die Regeln ihrer Kunst kennen, machen mit ihren Mitteln ein Angebot. Das Theaterstück behandelt (hoffentlich) ein für die Gesellschaft wichtiges Thema. Die Zuschauer spenden Applaus oder machen Skandal, kaufen Eintrittskarten oder lassen den Saal leer, was sich wiederum auf den Spielplan auswirkt. Vor allem sprechen sie über das Thema. Nicht zufällig war die Theaterzensur meist strenger als die Kontrolle gedruckter Bücher. Ein Publikum, das zusammenkommt, ist gefährlicher als die vereinzelten Leser.
Manchmal genügt das den Theaterleuten nicht. Sie stellen nicht einfach ein Werk vor, auf das die Zuschauer auf die eine Weise reagieren oder auf die andere. Vielmehr soll das Publikum bei der Aufführung mitwirken. Eine solche Beteiligung gab es auf mittelalterlichen Jahrmarktsbühnen, es gibt sie noch in manchen außereuropäischen Theatertraditionen. …
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