Wie die Werbeindustrie die Ikonografie politischer Kämpfe missbraucht, um Freiheit in Warenform zu bringen
Dror Dayan
Eine Demonstration, im Hintergrund steigen Feuer und Rauch auf. Der Anführer des Zuges wirft einen Ziegelstein auf bewaffnete Polizisten, die hart durchgreifen und mit Knüppeln und Wasserwerfern gegen die Protestierenden vorgehen. Einer der Aktivisten sucht hinter einem Auto Deckung, weitere lassen sich neben ihn fallen. Er schützt seinen Kopf mit den Händen, versucht sich unter einem Wasserstoß wegzuducken. Dann eine Texteinblendung: »Ist Ihnen je aufgefallen, wie sicher man sich fühlt, wenn man sich kleinmacht?« Die Antwort folgt auf den Fuß: »Volkswagen Polo.«
Bilder von Massenprotesten waren immer eine reiche Inspirationsquelle für die Werbebranche. Nicht nur wegen der inhärenten »Action«, sondern weil ihre ästhetische Zuspitzung die Konzentration auf ein dramaturgisches Kernelement ermöglicht: ein hehres Ziel, das erstritten werden muss. …
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie & Rhythmus 3/2017, erhältlich ab dem 30. Juni 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.