Eine neue Antifa-Subkultur verbindet postmoderne Beliebigkeit mit antilinken Ressentiments
Matthias Rude
Als im letzten Jahr bekannt wurde, dass die Toten Hosen für ihr Engagement »gegen rechts« mit der Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet werden sollten, verkündete Frontmann Campino: »Ich habe es immer so verstanden, dass wir die Kampfmusik sind für die, die gegen Rechtsextremismus sind.« Nun steht die Band in einer Reihe mit früheren Preisträgern wie der Bild-Verlegerin Friede Springer und Angela Merkel. Die Kanzlerin hatte Campino schon 2013 angerufen, um ihm zu sagen, sein Song »Tage wie diese« sei »sehr schön« – die Partei hatte zu dem Hit gefeiert: Volker Kauder sang, Merkel klatschte. »Kampfmusik«, in die Konservative mit einstimmen können? »Ist doch nur konsequent« , kommentierte die taz. Im Interview mit Campino hatte die Zeitung ihn als »neokonservativen Punkrocker« bezeichnet. »Wir sind Teil des Establishments«, bestätigte der Sänger und sprach sich für eine schwarz-grüne Regierungskoalition aus. Von Joschka Fischer – der als Außenminister den Holocaust instrumentalisierte, um den Kosovokrieg zu legitimieren (Miloševic sei wie Hitler, und die NATO-Bombardements seien nötig, um die »serbische SS« zu stoppen) – sei er »nie enttäuscht« gewesen.Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 3/2015, erhältlich ab dem 30. April 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.