Melodie & Rhythmus

Gemeinsame Sache 2.0

26.02.2013 14:33

Vier Individualisten bilden eine Einheit. Silly sind wieder eine Band
Interview: Henning Richter, Fotos: Olaf Heine, Jonny Soares

Treffpunkt ist die Wohnung von Gitarrist Uwe Hassbecker in Berlin-Mitte. Ein Silly-Mitglied nach dem anderen trudelt ein, Anna Loos hat ihre beiden Töchter mitgebracht. »Ich hab‘ heute Kindertag«, lacht die Sängerin und Schauspielerin, die mit »Tatort«- Kommissar Jan Josef Liefers verheiratet ist. Hassbecker erweist sich als perfekter Gastgeber, serviert Milchkaffee und Käsekuchen. Alle vier Musiker sind sichtlich stolz auf das neue Album »Kopf an Kopf«, das zweite mit Anna Loos, die inzwischen zum selbstbewussten Vollmitglied avanciert ist.

Anna, von Ihnen stammen nicht nur Gesang, sondern auch zehn Texte.
Anna Loos: Das ist automatisch passiert. »Alles rot« war mein erstes Album mit Silly, und ich liebe Werner Karma und seine Texte (Anm: Karma ist Dichter vieler Silly-Lieder). Authentisch wirkt man als Sängerin aber nur, wenn man seine eigenen Gedanken zu Texten macht.
Uwe Hassbecker: Den Wunsch hatte Anna schon bei »Alles rot«, aber das braucht seine Zeit. Jetzt ist der Wunsch wahr geworden.
Loos: »Alles rot« war eine große Aufgabe für mich! Ich hatte noch nie ein ganzes Album eingesungen. Aber ich bin, glaub‘ ich, Schnell-Lerner. Dieses Mal ging alles einfacher von der Hand. Als Schauspielerin beschäftige ich mich seit über zwanzig Jahren mit Worten, ich liebe die deutsche Sprache. Man sollte etwas zu sagen haben, wenn man singen will.

Wie bringen sie Film und Musik unter einen Hut?
Loos: Ich bin Schauspielerin mit Leib und Seele, aber ich kann mir meine Filme mittlerweile aussuchen. Ich weiß, welche Projekte in den nächsten fünf Jahren auf mich zukommen…
Jäcki Reznicek: … der Fünfjahresplan.
Loos: (lacht) Da sieht man‘s man wieder, ich komme aus dem Osten. Wir haben zwei Jahre hart für dieses Album gearbeitet, deswegen habe ich mir 2013 für die Band freigehalten, abgesehen von einem Filmprojekt.

Der Albumtitel »Kopf an Kopf« lässt viele Deutungen zu.
Hassbecker: Zum Beispiel Dickkopf. (alle lachen)
Loos: Wir sind vier Individualisten, die ihren eigenen Geschmack haben. Natürlich gibt es bei uns immer Reibung, das zeigt auch das Cover. Zusammen bilden wir zwar kein Modelgesicht, aber wir ergeben etwas zusammen …
Hassbecker: … einen Charakterkopf.

Silly Kopf an Kopf
Island/Universal
www.silly.de

Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2013, erhältlich ab dem 1. März 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

Termine
12.05.2013 Köln E-Werk
14.05.2013 Hannover Capitol
15.05.2013 Dortmund FZW
17.05.2013 Bremen-Hemelingen Aladin Music Hall
18.05.2013 Hamburg Große Freiheit 36
20.05.2013 Offenbach Capitol
21.05.2013 Stuttgart Theaterhaus
22.05.2013 Saarbrücken Garage
31.05.2013 Neubrandenburg Jahnsportforum
01.06.2013 Cottbus Stadthalle
07.06.2013 Chemnitz Wasserschloss Klaffenbach
08.06.2013 Sondershausen Lohplatz
14.06.2013 Schwerin Freilichtbühne Schlossgarten
15.06.2013 Dresden Freilichtbühne Großer Garten (Junge Garde)
21.06.2013 Leipzig Parkbühne Clara-Zetkin-Park
21.07.2013 München Tollwood Sommerfestival
17.08.2013 Berlin Zitadelle Spandau
06.09.2013 Magdeburg Domplatz

Anzeige

Anzeige

Ähnliche Artikel:

Anzeigen

TOP 10: Oktober 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback