
Foto: dpa / Michael Kappeler
Plädoyer für eine politische akustische Ökologie
Norman Philippen
Zur Beschreibung der omnipräsenten Beschallung der Welt prägte der kanadische Komponist und Klangforscher Murray Schafer den Begriff »Sound-scape«. Mit dem »World Soundscape Project« initiierte er 1971 eine interdisziplinäre Forschung – die akustische Ökologie, die Klänge archiviert und katalogisiert und qualitativ bessere Klanglandschaften schaffen will. Akkumulierter Lo-Fi-Sound bildet negative Kontrapunkte zu natürlichen Hi-Fi-Klängen, beispielsweise eines Waldes. Der Lo-Fi-Lärm der modernen Welt führt zur Verkümmerung des Hörsinns, entfremdet den Menschen von der Natur, die gleichsam beschädigt wird; er verzerrt die Wahrnehmung, erschwert die Introspektion und Kontemplation – er macht krank. So analysiert die Soundscape-Forschung neben ästhetischen auch soziologisch interessante Problemfelder. Doch auch wenn Schafer von »imperialistischem« Lärm spricht: Eine politische Perspektive wird kaum eröffnet.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2020, erhältlich ab dem 13. Dezember 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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