Foto: Volker Beinhorn
Christopher Alden inszeniert Igor Strawinskys Oper »The Rake‘s Progress« als Geschichte eines jungen Mannes, den Gier und Ungeduld an den Abgrund treiben
Christoph Kutzer
Uraufgeführt wurde Igor Strawinskys Oper »The Rake`s Progress« im September 1951 – in Venedig. Dabei lebten der Komponist und sein Librettist Wystan Hugh Auden, beide Exilanten aus der Alten Welt, damals in Los Angeles und New York. Vielleicht schießt es übers Ziel hinaus, die Wahl des Premierenortes als Absage an die US-Unterhaltungsindustrie zu sehen. Fest steht, dass die Wahrnehmung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in den Vereinigten Staaten der 50er-Jahre Spuren im Stück hinterlassen hat.
»Es ist faszinierend, sich vorzustellen, wie die beiden diese Zeit empfanden«, überlegt Regisseur Christopher Alden, der das Stück am Staatstheater Braunschweig inszeniert hat. »Sie müssen ein sehr ambivalentes Verhältnis zu einer Kultur gehabt haben, in der Konsumobsession und Prominenz tiefere und substanziellere Werte langsam ersetzten. ›The Rake‘s Progress‹ ist sicher ihre Antwort auf diese Entwicklung.« Eine Antwort, die der gebürtige Amerikaner als eine der besten Opern bezeichnet, die seit Mozart geschrieben wurden.
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