
Foto: Claudia Weingart
Sven Helbigs neues Chorwerk »I Eat the Sun and Drink the Rain«
Joachim Lange
Dieser Komponist traut sich was. Der in Dresden lebende Sven Helbig, Jahrgang 1968, ist ein Wanderer zwischen den Welten, der seinem eigenen Stern folgt. Was nicht nur am programmatisch poetischen Titel seiner neuen Komposition »I Eat the Sun and Drink the Rain«, sondern auch an dessen Bezeichnung als »Werk für Chor und Electronics« zu erkennen ist. Um von Orchester-Arrangements für Bands wie Rammstein, die Pet Shop Boys oder Polarkreis 18 über Theatermusik zu sinfonischem Ehrgeiz (seine »Pocket Symphonies« waren 2013 ein Klassik-Erfolg) und schließlich zum geradezu Erhabenen der klangausgreifenden Poesie eines Chorwerkes zu kommen, braucht man kreative Ausdauer und eine ausgeprägte Neugier.
Im Musiktheater »Vom Lärm der Welt oder Die Offenbarung des Thomas Müntzer« in Weimar beeindruckte er schon 2014 mit der Sorgfalt der vokalen Soli, den mit liturgischer Würde aufwartenden Chorpassagen und den grundierend aufrauschenden Orchester-Crescendi. Helbigs musikalischer Beitrag überdeckte manche Libretto-Schwäche dieses spartenübergreifenden Projektes. Dass er als »Composer in Residence« am Deutschen Nationaltheater an Musik für Goethes »Faust II« nicht vorbei kam, versteht sich in Weimar von selbst.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 5/2016, erhältlich ab dem 2. September 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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