
Vasco da Gama zu Gast beim Zamorin in KalikutFoto: wikipedia.org / public domain
Die Deutsche Oper Berlin inszeniert Meyerbeers »Vasco de Gama«. Statt Folklore und Historienpomp gilt das Augenmerk den vielschichtigen Konflikten
Daniel Berger
L’Africaine«? Das klingt wild und exotisch. Kein Wunder, dass François-Joseph Fétis bei diesem Arbeitstitel blieb, als er seine Fassung von Giacomo Meyerbeers Oper für die posthume Uraufführung anno 1865 erarbeitete. Dass dieser den Titel in »Vasco de Gama« geändert hatte, wurde großzügig ignoriert. Noch heute wird das Stück meist als »Afrikanerin« gelistet. Dass es sich bei der weiblichen Zentralgestalt Sélika um eine indische Prinzessin handelt, scheint niemanden zu kümmern. 148 Jahre hat es gedauert, ehe dem fünfstündigen Epos in seiner ganzen Fülle Gerechtigkeit wiederfuhr: 2013 erlebte es in Chemnitz seine Bühnenpremiere in der beim Musikverlag Ricordi erschienenen historisch-kritischen Fassung, die zeigt, wie radikal Fétis gekürzt und eingegriffen hat.
Im Oktober wird der portugiesische Entdecker auch in Berlin Segel setzen. Dramaturg Jörg Königsdorf freut sich über eine Meyerbeer-Renaissance: »Seine Opern hatten es nicht immer leicht«, überlegt er.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2015, erhältlich ab dem 26. Juni 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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