Foto: Klaus Lefebvre
Die Brasilianerin Mariana Senne spielt in »Pfeffersäcke im Zuckerland & Strahlende Verfolger« im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg
Gisela Sonnenburg
»Puuuuuh!« Wenn Mariana Senne spricht und Laute wie »jaaaaa« oder eben »puuuuuh« einflicht, klingt das wie avantgardistischer Gesang. Trotz ihres portugiesischen Akzents prononciert sie aber so deutlich, dass es gut verständlich ist. Senne verkörpert einen neuartigen Typus von Bühnendarstellern: Sie arbeitet mehrsprachig und international, mit teils selbst erarbeiteten Texten – und bezeichnet sich folgerichtig nicht als »Schauspielerin«, sondern als »Theatermacherin«.
Am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg ist sie projektbezogen engagiert, also nur für ein Stück. Darin geht es um deutsche Auswanderer in Brasilien; es handelt sich nicht um herkömmliches Theater, sondern um eine Aufführung in zwei Teilen, von denen nur der zweite eine literarische Textgrundlage hat. »Pfeffersäcke im Zuckerland & Strahlende Verfolger«, so der rätselhafte Titel. Kenner ahnen es: Hier hatte auch Elfriede Jelinek, die große sarkastische Dramatikerin aus Wien, die schreibenden Finger drin. Jelinek lieferte der Regisseurin Karin Beier für den zweiten Teil bärbeißiges Wortgeschwall, mit dem sie die Deutschen und das Deutsche karikiert.
Als erster Teil berückt eine ungewöhnlich interaktive Theatermacherei – »Eine Menschenausstellung« genannt.
Termine
23.01.2015, 20 Uhr, MalerSaal
26.01.2015, 20 Uhr, MalerSaal
29.01.2015, 20 Uhr, MalerSaal
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 1/2015, erhältlich ab dem 5. Januar 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.