Denkwürdiges Konzert der alten Seilschaft von Gundermann im Postbahnhof am Ostbahnhof
Text: Gerd Schumann, Fotos: Santiago Flores
Was lässt sich heute, im fünfzehnten Jahr nach seinem Tod, über Gerhard Gundermann schon sagen, ohne Plattitüden zu reproduzieren? Dass Texte und Musik nicht nur die Zeit überdauert haben, sondern zu Kult wurden? Dass es sich lohnt, zu sinnieren, was »Gundi«, wie selbst Axel Prahl ihn nennt, heute wohl zu sagen hätte? Oder wie es Seilschaft-Schlagzeugerin Tina Powileit kurz vor Konzertbeginn im Gespräch formulierte: »Seine Songs sind aktuell wie je – und wir wollen sie hinaustragen.« Und wie sie es taten im stark gefüllten Postbahnhof am Berliner Ostbahnhof: Das nun schon zweite Konzert seit ihrer Renaissance 2011.
Die Seilschaft ist also wieder da und tut ihriges dazu, die poetische wie handfeste, tiefsinnige wie offene, philosophisch und bilderreiche Sprache des Baggerführers aus der Lausitz ins Heute zu schaffen. Sie erreicht damit natürlich und immer wieder die Alten, die textsicher jedes Wort mitsingen können – manchmal a cappella und ganz zur Freude des gesundheitlich leicht lädierten Christian Haase, des Sängers. Der konnte dann und wann Unterstützung gut gebrauchen und kostete es wahrlich aus. Ja, immer wieder wächst das Gras – bis die Sense ihre Kreise zieht, in jener Ecke dieses ungemütlichen neuen Deutschland, in der wir einst geboren wurden. Ebendort, »wo die Kühe mager sind wie das Glück«, wir »Herzen zu Butter« tanzten und »junge Pioniere vereidigt« haben.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 6/2012, erhältlich ab dem 9. November 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.