»Die Phantasie wird siegen« brachte dem Berliner Max Prosa Vergleiche mit Rio Reiser und Bob Dylan ein. Nun liegt das Nachfolgealbum »Rangoon« vor
Text: Olaf Neumann, Foto: Sandra Ludewig
Lässige Locken, zarte Gesichtszüge, traumverlorener Blick – Max Prosa verkörpert das Klischee des romantischen Troubadours schlechthin. Bürgerlich heißt er Max Podeschwig, aber wer kann sich solch einen Namen schon merken? Das aus dem Lateinischen entlehnte Wort »Prosa« bezeichnet sinngemäß die ungebundene Rede im Gegensatz zur Formulierung in Versen.
Das Texten empfindet der Sänger und Songschreiber als einen ewigen Widerstreit zwischen Form und Inhalt. »Es ist ein sehr kreativer Prozess, bei dem man immer zwischen diesen beiden Polen hin und her springt, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben«, erklärt der Berliner, der aus einer sehr unkünstlerischen Familie aus dem gepflegten Bezirk Charlottenburg stammt. Prosa schleift sich den Rohdiamanten Sprache passend zurecht. Diese Art von geistiger Arbeit empfindet er als erfüllend, aber sie kann ihn auch fertig machen. Wenn er den Kampf am Ende gewonnen hat, überkommt ihn das Gefühl, etwas Einmaliges geschaffen zu haben.
Zum Beispiel eine deutsche Fassung von Leonard Cohens Klassiker »Halleluja«. Die Übersetzung machte allerdings Misha Schoeneberger, Prosas mehr als doppelt so alter Mentor. »Misha hat für seine Fassung die ausdrückliche Anerkennung von Mr. Cohen bekommen«, strahlt der junge Künstler: »This is the best translation we ever had!« Schoeneberg arbeitete in den 1980ern mit Rio Reiser und Ton Steine Scherben zusammen und gründete die Künstlerinitiative »Leonard Cohen in Deutsch«. Sie hat eine Kompilation zum 80. Geburtstag Cohens in 2014 zum Ziel. Max Prosa ist selbstredend dabei.
Max Prosa Rangoon
Sony, VÖ: 19.4.2013
www.maxprosa.de
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 3/2013, erhältlich ab dem 26. April 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Termine:
M&R präsentiert Max Prosa
24.04.2013 Erfurt Stadtgarten
25.04.2013 Bielefeld Forum
27.04.2013 Oldenburg Kulturetage
28.04.2013 Krefeld KuFa
29.04.2013 Köln Stadtgarten
01.05.2013 Frankfurt Batschkapp
02.05.2013 Erlangen E-Werk, verlegt aus Nürnberg
03.05.2013 Würzburg Posthalle
04.05.2013 Freiburg Jazzhaus
06.05.2013 Stuttgart Wagenhalle
07.05.2013 (A) Wien B72
08.05.2013 München Ampere
09.05.2013 Ludwigshafen BASF Feierabendhaus
10.05.2013 (CH) Zürich Moods
12.05.2013 Saarbrücken Garage
13.05.2013 Hannover Musikzentrum
15.05.2013 Leipzig UT Connewitz
16.05.2013 Dresden Scheune
17.05.2013 Berlin Heimathafen
18.05.2013 Hamburg Uebel&Gefährlich
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