
Ausschreitungen am »Tag der ukrainischen Kosaken« 2014 in Kiew: Anhänger der Swoboda-Partei
Fotos: Gleb Garanich / Reuters
Die Faschisierung der Popmusik in der Ukraine schreitet seit der orangen Revolution unaufhaltsam voran
Dmitri Kowalewitsch
Gesten nationaler Überlegenheit, Erniedrigung und Beleidigung sogenannter Separatisten und ethnischer Minderheiten, Lobeshymnen auf ukrainische Nazi-Kollaborateure und nur notdürftig kaschierte faschistische Parolen – ein erheblicher Teil der ukrainischen Jugend »konsumiert« diese rechte Ideologie seit Jahren auf Konzerten, Festivals und Partys. Die Saat der Fremdenfeindlichkeit ist offensichtlich aufgegangen. Rechtsextreme paramilitärische Banden sind das kaum zu übersehende Resultat.
Diese Entwicklung hat ihre Wurzeln in der westukrainischen Popszene der 1990er-Jahre. Viele der heutigen ultranationalistischen Pro-Maidan-Bands (wie Mertwyj Piven, Platsch Jeremiji und Komu Vnyz) begannen ihre Karrieren zu dieser Zeit und bewegten sich immer weiter von damals noch moderat nationalistischen Positionen an den äußersten rechten Rand. Bis in die frühen 2000er-Jahre fanden solche Bands fast nur in der Westukraine ein Publikum. Einen großen Popularitätsschub bekamen sie 2004 durch die sogenannte Orange Revolution, die den prowestlichen, nationalistischen Präsidenten Wiktor Juschtschenko an die Macht brachte.
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