Über die Zumutung, im Pop nicht alt werden zu dürfen
Text: Lene Zade, Fotos: Yves Herman/Reuters, STR New/Reuters
Viele Leute meinen, dass jemand, der so alt ist, sich lieber nach einem Plätzchen umschauen sollte, wo er sich hinlegen und sterben kann«, schreibt Tina Turner in ihrer Autobiografie. Es klänge wie Koketterie, hätte sie diese Worte mit 70 geschrieben, als sie wieder einmal um die Welt tourte und die Massen mit ihrem soulerprobten Pop begeisterte. Als sie sich fragte, ob sie nicht schon jemand sei, den die Gesellschaft auszusondern pflegt, war sie aber erst 46 Jahre alt. Zu jung zum Sterben. Zu alt für das Popbusiness?
Tina Turner ist nicht die einzige Musikerin, die sich gegen das Vorurteil behauptet, Frauen jenseits der Adoleszenz gehörten nicht auf die Bühne, schon gar nicht in Minirock und High Heels. Auch Peaches (46), die gern in sexualisierten Posen provoziert, wies schon vor einigen Jahren auf das Tabuthema Alter hin: »Ich bin eine relevante Künstlerin, die älter ist. Das ist selten, aber es ist cool. Altern kann cool sein«.
Die Selbstbehauptung, cool oder eben hot zu sein, steht Frauen über 40 nicht gut an. Die sollen Muttis und keine Mädchen sein. Und für Muttis gehört es sich nicht, sich auf einer Bühne auszustellen. Selbst Madonna (54), die kommerziell erfolgreichste Frau im Popgeschäft, wird seit Jahren mit Häme überschüttet und als Pop-Oma bewitzelt, die ihr »Verfallsdatum« längst überschritten habe.
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