Nachbetrachtungen zur M&R-Künstler-Konferenz und -Gala am 8. Juni in Berlin

Fotos (Montage): Rubyimages / F. Boillot
Eine denkwürdige Hommage an Henzes »Das Floß der Medusa«
Susann Witt-Stahl
Der große Schlussapplaus für die Mitwirkenden der im Theatersaal des Heimathafens Neukölln aufgeführten Erinnerung an Hans Werner Henzes und Ernst Schnabels »Oratorio vulgare e militare« von 1968, das Che Guevara gewidmet ist, war anrührend − der Moment der Stille, bevor er einsetzte, einer der beredtesten der gesamten Künstler-Konferenz und -Gala.
Das Publikum hatte nichts weniger als revolutionäre Kunst dargeboten bekommen: In der Fusion aus Jazz und Neuer Musik, mit der der Komponist Hannes Zerbe, der am Flügel seine Musiker Jürgen Kupke (Klarinette), Silke Eberhard (Altsaxophon) und Christian Marien (Schlagzeug) begleitete und dirigierte, erklang das Stöhnen, Seufzen und Flehen der von den »Federhüten« und Epaulettenträgern nach dem Schiffbruch der Fregatte Medusa 1816 auf einem Floß ihrem Schicksal überlassenen »Vielzuvielen« und schwoll an zu einem Schrei nach der revolutionären Tat, die dem Unrecht ein Ende setzt. Rolf Beckers Rezitationen aus dem Libretto beeindruckten besonders durch die von ihm vorgenommene Reduktion und Verdichtung des Textmaterials − vor allem, wenn sein Vortrag in ein Spiel der Rollen der Akteure überging:
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2019, erhältlich ab dem 13. September 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.