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Der sowjetische Proletkult und das proletarische Theater der Weimarer Republik
Matthias Rude
Unmittelbar nach der Revolution von 1917 wurden in Sowjetrussland Arbeits- und Lebensformen auf der Grundlage des Räteprinzips entwickelt. Die Versuche, eine radikal neue Kultur auf die Welt zu bringen, sind besonders interessant. »Unter Verwendung der früheren bürgerlichen Kultur muss eine neue proletarische Kultur geschaffen, dieser entgegengesetzt und in den Massen verbreitet werden«, so das Ziel des Verbandes proletarischer kultureller Aufklärungsorganisationen, kurz: »Proletkult«. Vom Staat großzügig gefördert, entstanden in rascher Folge Arbeiterklubs, Kunstgruppen, Bildungskurse, Schulungszirkel, Bibliotheken, Lesehallen, Zeitschriften und Verlage; auf dekorierten Agitationszügen und -dampfern bereisten Schauspieltruppen der städtischen Proletkulte das Land. Ende 1920 hatte der Proletkult eine halbe Million Mitglieder, fast so viele wie die kommunistische Partei. Die Arbeiter strömten in die Studios und Laboratorien, wo eine Reihe ganz neuer kollektiver Ausdrucksformen entstand. Zum ersten Mal überhaupt wurde eine dezidiert sozialistisch ausgerichtete Theaterprogrammatik erarbeitet.
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