
Foto (Montage): Reuters / Ueslei Marcelino
Die Künstler-Szene am Zuckerhut lässt sich von Bolsonaro nicht unterkriegen
Guilherme Rodrigues, Rio de Janeiro*
Mit Jair Bolsonaro regiert seit Jahresbeginn ein Faschist in Brasília. Hinter dem US-affinen langjährigen Kongressabgeordneten und früheren Hauptmann ziehen Generäle und ultraliberale Ökonomen die Strippen. Die Welle rechter und christlich-fundamentalistischer Ideologie, die Bolsonaro an die Macht spülte, wird in eine repressive Politik umgesetzt, die sich besonders gegen die Freiheit der Wissenschaft, Bildung und Kunst richtet. In der für ihr pulsierendes kulturelles Leben berühmten Stadt Rio de Janeiro agieren viele Künstler gegen das reaktionäre gesellschaftliche Klima, ebenso Etablierte wie Vertreter der Subkultur − und das häufig an Orten, an die Brasiliens fragile Demokratie vorher nie gelangt war.
Der Maler, Bildhauer, Gestalter Maxwell Alexandre arbeitet in Rocinha im Süden Rios. Hier wohnt man dicht an dicht, lebt vom ambulanten Handel, ist stets mit den Drogenbanden konfrontiert und träumt vom großen Geld. Bekannt ist Rocinha als Brasiliens größte Favela. Die Staatsgewalt wagt sich nur selten in ihr Gassenlabyrinth, und wenn sie zur Verbrecherjagd einmarschiert, dann nur mit der Knarre im Anschlag. Maxwell schöpft in seinen Collagen aus Packpapier, auf Plakaten und Wandmalereien aus diesem Alltagsleben, thematisiert Rassismus und soziale Ungleichheit. Zusammen mit anderen Künstlern hat er die Ruine des nie eröffneten Gávea Tourist Hotels in einen Ort experimenteller Kunst verwandelt. Der Konstruktivismus des revolutionären Russlands inspiriert ihn ebenso wie der Rap. …
*Mitarbeit: Peter Steiniger
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2019, erhältlich ab dem 22. März 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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