Klassenkämpfe im US -Punk der 80er-Jahre
Michel Chevalier
Die US-amerikanische Punkszene war keineswegs eine Domäne von Typen aus der weißen Mittelschicht, die in musikalisch kaum zu unterscheidenden Bands spielten. Sie war Ausdruck eines Nonkonformismus, der sich ab 1978 (mit Bands wie Alice Bag Band, Nervous Gender, Mars) durch die erste – und nach einer Art Generationswechsel ab 1982 (Red C, Seismic Waves, Anti-Scrunti Faction, Tragic Mulatto) – auch noch in der zweiten Welle fand.
Hier wurde die Kulturindustrie, mit ihren passiv-konsumistischen und eskapistischen Zügen, auf den Kopf gestellt. Praktisch waren alle Konsumenten auch Produzenten. Die Songs handelten von den tatsächlichen Bedingungen niederer Jobs (wie »Clocked In« von Black Flag oder »This Ain‘t No Picnic« von Minutemen) und der Perspektivlosigkeit der Reagan-Generation (wie »Dead End America« von The Pagans oder »(We Are) the New Poor« von The Tar Babies).
Grenzen wurden verwischt: Die afroamerikanische Band Bad Brains wechselte zwischen Reggae und Hardcore. Musiker aus der Arbeiterklasse wie The Dicks (sie bezeichneten sich selbst als kommunistische Schwule) und Minutemen gründeten ihren Punk wahlweise auf Blues oder Funk.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 3/2014, erhältlich ab dem 25. April 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.