Polarkreis 18 kombinieren Franz Schubert und Caspar David Friedrich zu Bombast-Pop
Text: Tina Gebler, Foto: Jenny Schäfer
Im kühlen Spätherbst legen Polarkreis 18 ihr neues Album »Frei« vor. Es ist idyllisch und auch kitschig. Emotionale Melancholie klingt durch die Winterweiten nordischer Natur. Doch im Gegensatz zu vielen verspielt-ironischen Skandinaviern punkten die Dresdner mit opulenter Theatralik.
Mit den ersten Tönen der neuen Platte öffnet sich ein imaginärer roter Vorhang. Man hört eine Melodie, die an einen Kinotrailer erinnert – und die von Sänger Felix Räuber mit dem energischen Ausruf »Frei, Frei!« gebrochen wird. Doch die Albumästhetik ist beinahe so kontrastreich wie der Massenchor, der ausgerechnet in ihrer Einsamkeits-Hymne »Allein Allein« dafür sorgte, dass der Song 40 Wochen lang in den Charts blieb.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der melodie&rhythmus 5/2010, erhältlich ab dem 2. November am Kiosk oder im Abonnement.
Anzeigen br>POLARKREIS 18: Frei
»Frei« ist wie ein Manifest von Polarkreis 18 – die Konsequenz des musikalischen Schaffens, ihrer Vorstellung von Pop. Klar gebaute, melodiöse und pedantisch ausgefeilte Songs, die gerade durch die Reduktion ihrer instrumentalen Vielfalt musikalisch treibend sind. Und ja, in einigen Stücken stolpern sie über die Schwelle zum Kitsch. Wen stört‘s?
Fazit: Das ist Pop.
Universal, VÖ: 26.11.
www.polarkreis18.de