Erich-Mühsam-Fest zum 80. Todestag des Dichters – zelebriert als Feier seiner Ideen
Zur Erinnerung an den berühmten Anarchisten und Schriftsteller, der am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet wurde, besuchten über 700 Menschen das Erich-Mühsam-Fest in der »Zukunft – Ranch am Ostkreuz«, Berlin-Friedrichshain. Etwa 80 Künstler, deren Werke in der Tradition Mühsams stehen, die Stellung beziehen und für eine klare politische Haltung stehen, hatten sich hier versammelt und warteten mit Konzerten, Lesungen, Filmen und Podiumsdiskussionen auf.
Mit Musik dabei waren u.a. die Sogenannte Anarchistische Musikwirtschaft, Der Singende Tresen (»Mühsamblues«), Geigen-Punk von Geigerzähler, Klezmer von Aufwind und der Liedermacher Manfred Maurenbrecher. Für die Podiumsdebatten zeichneten u.a. die VVN-Bund der Antifaschisten und die Kulturinitiative ´89 verantwortlich. Chris Hirte und Conrad Piens lasen aus den neu herausgegebenen Tagebüchern Erich Mühsams. Die Dokumentation »Die Münchner Räterepublik und ihre Dichter« von Wolfgang Henschel machte eine Phase revolutionärer Geschichte zum Thema, an der Mühsam aktiv beteiligt war, die »Literaten-Revolution«. Musikalisches Highlight des Abends war das mitreißende 75-minütige Konzert des Berliner Chanson-Punk-Trios The Incredible Herrengedeck vor vollem Saal. Der Rhythmus ging ins Bein, die sarkastisch-kritischen Texte blieben im Gedächtnis. »Sich fügen heißt lügen!« Nolo? Pogo!
Martina Weirich
Der Beitrag erscheint in der M&R 5/2014, erhältlich ab dem 29. August 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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