Der afghanische Singer-Songwriter Shekib Mosadeq kämpft mit seinen Liedern an zwei Fronten gegen einen Feind
Thomas Salter
Nur acht Jahre ohne Krieg. Shekib Mosadeq hat in seinen 36 Lebensjahren nie wirklich einen zivilgesellschaftlichen Alltag kennengelernt. Und auch heute noch, im sicheren Deutschland, lassen ihn Zerstörung und Elend in seiner Heimat Afghanistan nicht ruhen. Das Grauen durchzieht seine Liedtexte, die Trauer schwingt in jeder seiner Melodien mit. »Der Deserteur« hat er sein aktuelles Album genannt. Als Mosadeq 2010 das Land wegen seiner sozialkritischen Texte verlassen musste, ging für ihn der Kampf weiter. Heute führt er ihn aber von deutschen Bühnen aus.
Shekib Mosadeq weiß, wie man Grenzen überwindet. Seine Flucht aus Afghanistan führte ihn durch viele Länder, bevor er schließlich 2011 in Deutschland ankam. Seitdem versucht er, kulturelle Hürden zu überwinden, um die Menschen in seinem alten wie in seinem neuen Zuhause mit Musik zu erreichen. »Sie ist für mich nicht nur Tanz oder Spaß. Ich habe ein großes Ziel: Ich will kämpfen.« Dafür muss ihn das Publikum verstehen. Am Hindukusch funktioniert das am besten mit Liedern. »Die können über soziale Medien im Internet leicht geteilt werden. Ein Buch liest niemand in Afghanistan.« Für seine Auftritte hierzulande lässt er die in seiner Muttersprache Farsi gesungenen Texte auf Deutsch von Schauspielern vortragen oder auf Leinwand projizieren. …
Shekib Mosadeq wird bei der M&R-Künstler-Konferenz am 8. Juni 2019 in Berlin auftreten.
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2019, erhältlich ab dem 22. März 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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