Wer Indien auf Bollywood beschränkt, verpasst richtig gute Popmusik
Text: Stefan Müller, Foto: Flickr.com/ranopamas
Sohail Arora
Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen von Bollywood. Auf der Berlinale hat Indiens Megastar Shah Rukh Khan den Streifen »My Name Is Khan« (»Mein Name ist Khan«) vorgestellt. Nur wenige Monate später kam er zurück nach Berlin, um die Fortsetzung des Agententhrillers »Don 2« zu drehen – immer begleitet von einem großen Fan-Spalier. Das Interesse an indischer Kultur wächst hierzulande Jahr für Jahr. Woran liegt das? Und hat Indien noch mehr zu bieten als die schrillbunte Bollywood-Welt?
Meilenstein im Sufi-Soul
Bleiben wir zuerst bei den Stars. Der indische Sänger Kailash Kher hat in den vergangenen sieben Jahren eine unglaubliche Karriere hingelegt. Sein Durchbruch kam durch einen Filmsong zustande. Und wenn in Indien zuerst über einen Song geredet wird und erst danach über den dazugehörigen Film, hat man es geschafft. »Allah Ke Bande« hieß der Hit aus dem Film, und ganz Indien kannte plötzliche diese neue Stimme. Eine Stimme, die viele Menschen an den großen Qawwali-Sänger Nusrat Fateh Ali Khan erinnerte, der vor 15 Jahren verstorben ist.
Und was macht Kailash Kher?
Er fühlt sich geehrt und setzt einen neuen Meilenstein im Genre »Sufi-Soul«. Er bleibt nicht an der schillernden Bollywood-Oberfläche, sondern er geht tiefer in die mystischen Urgründe, die Geschichten und Gedichte des Subkontinents. Es geht um die hingebungsvolle Liebe, das zentrale Thema der Sufilehre. Im Ohrwurm-Song »Turiya Turiya« wird ein Bogen geschlagen vom Sufi-Gelehrten Baba Farid Ganj-eh aus dem 12. ins 21. Jahrhundert.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der melodie&rhythmus 1/2011, erhältlich ab dem 4. Januar 2011 am Kiosk oder im Abonnement.
Tempo Tantrick
